Ich wollte über die Erkenntnisse aus dem Buch „Landkarte des Glücks“ von Eric Weiner schreiben. Aber, über glückliche Länder zu schreiben, wenn in Europa Krieg herrscht, wenn die Klimakatastrophe, die Energiekrise und die noch nicht überwundene Pandemie die Menschen in ihrem Alltag beeinflussen und beschäftigen, ist nicht leicht, oder sogar nicht angebracht?
Die aktuellen Sorgen und die der letzten Jahre gehen nicht spurlos an uns vorbei. Viele erinnern sich an unbeschwerte Zeiten und denken: wie glücklich waren wir, oder hätten wir sein können! Was ist es, das wir ändern müssen, oder was muss sich ändern, um wieder eine Grundzufriedenheit, Vertrauen und Leichtigkeit zu spüren? Was können wir dazu beitragen, wenn sich die Parameter der Lebensumstände ändern?
Das Streben nach Glück ist für einige Nationen wichtiger Baustein der Identität. Zum Beispiel in Amerika, dem Land, das sich die Freiheit und „Pursuit of Happiness“ auf die Fahnen und in die Verfassung geschrieben hat. Und trotzdem erscheinen die USA fast nie auf den obersten Plätzen der Rangliste, wenn es um die glücklichsten Länder der Welt geht. Der „World Happiness Report“ ist ein von einem Institut der Vereinten Nationen jährlich veröffentlichter Bericht. Der Bericht enthält Ranglisten zur Lebenszufriedenheit und Datenanalysen aus verschiedenen Perspektiven.
Im Jahr 2022 wurde folgende Rangliste der glücklichsten Länder erstellt: 1. Finnland, 2. Dänemark, 3. Island, 4. Schweiz, 5. Niederlande, 6. Luxemburg, 7. Schweden, 8. Norwegen, 9. Israel, 10. Neuseeland. Deutschland hat Platz 14, die USA Platz 15 erreicht. Diese Rangliste ist eine rückblickend gültige. Zum jetzigen Zeitpunkt schon wäre sie vielleicht etwas anders. Durch einschlägige Ereignisse und politische Änderungen ändert sich auch die Stimmung im jeweiligen Land.
Dennoch: Seit vielen Jahren nehmen nordeuropäische Länder die Spitzenpositionen ein. Und allgemein gesehen: in Europa lebt es sich überdurchschnittlich glücklicher, als in anderen Regionen der Erde. Wohlstand, Frieden, Freiheit, soziale Absicherung, Demokratie und Vertrauen in die Regierung sind wichtige Faktoren hierfür. Wie der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise, die Abhängigkeit und Beeinflussung von Dritten, die Klimakrise, die Flüchtlingskrise und die Pandemie sich in den nächsten Jahren auf das Geschehen in Europa und der Welt auswirken werden, bleibt abzuwarten.
Ich hoffe, wir haben dem allem einiges entgegenzusetzten. Wir alle haben die Freiheit, uns zu engagieren, unsere Meinung kundzutun, auf Missstände aufmerksam zu machen, die Lethargie und Ignoranz, die sich einzuschleichen droht, zu bekämpfen. Wir alle können durch Respekt, Gemeinschaftssinn und gegenseitige Hilfe, durch Vertrauen und Besinnung auf das Wesentliche etwas verändern. Eine weniger hohe Anspruchshaltung und mehr Natürlichkeit können einen Beitrag zu den täglichen kleinen Glücksmomenten leisten und die Gesellschaft dadurch glücklicher machen. Helfen wir uns gegenseitig dabei!
Wesentliche Aussagen aus dem Buch „Landkarte des Glücks“ werde ich im nächsten Beitrag mit euch teilen. Das fühlt sich für mich stimmiger an. Und nach dem Gefühl zu handeln, ist sicher ein guter Baustein dazu, glücklich zu sein.