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Kulturkonzepte Karin Bock

Webseite der Autorin Karin Bock

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Du betrachtest gerade Liebe Grüße zum Advent

Liebe Grüße zum Advent

  • Beitrags-Autor:Karin Bock
  • Beitrag veröffentlicht:3. Dezember 2023
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles & Termine

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© Copyright 2020 – Karin Bock | Webdesign by Laupp & Göbel
Kindheit

Auf dem Arm der Mutter
noch Daumen gelutscht,
der Großmutter wieder einmal
den Tee ausgelöffelt
und mit Großvater
Hühner gezählt:
ein weißes, ein schwarzes,
ein kleines, ein Ei.
Davongelaufen
und bei Nachbarn gegessen.
Mit Kletten im Haar
durch den Wind geweint,
Blumen gepflückt
und auf der Puppenhochzeit
immer rechts herum getanzt,
viele Gäste eingeladen,
feinen Sandkuchen gebacken
und Akazienbrei gekocht.
Den Ball an die Wand geworfen
und drei Mal schnell geklatscht.
Hoch über das Seil
in die Luft gesprungen.
Sonnenregen macht das Haar schön
und eine alte Frau kocht Rüben.
Wieder mal ein Versteck entdeckt
und mit aufgeschürftem Knie
den Stein über die Linie
in den „Himmel“ geschubst –
drei Häuser sind schon mein.
Halli, hallo,
Wo möchte ich einmal wohnen?
Wen werd ich einmal lieben?
Und dann ein Pfand gegeben,
denn ich hab zu viel gelacht.
Pfeifen aber ist verboten,
weil dann weint die Maria.
Und in der Andacht im Mai
sind die Kniestrümpfe gerutscht.
Dennoch ins grüne Gras gesprungen
und Grasflecken gekniet.
Nachbars Himbeeren machen rot
und frühe Erdbeeren Bauchweh.
Auf Lebkuchen vom Abendhimmel gehofft,
doch zum Backen fehlte Zucker.
Dem Osterhasen ein Nest gebaut
und Mensch, mich doch geärgert.
Zu später Stunde
den Graswölfen
gerade wieder mal entwischt
und unter der Decke
die Angst weggestrampelt
und geträumt
noch zehn Jahre lang.

(1994) | © Karin Bock

Einladung
Komm in mein Zelt
in dem die Bäume
bis zum Himmel wachsen
zum Fixstern unserer Liebe
wir sind wieder Kinder
schlafen auf Laub
kochen Blütensuppe
trinken den Tau
am Morgen erzählen wir uns
die Träume der Nacht
in denen der Zauber
zart und wirklich war
Komm in mein Zelt
wo die kleinste Angst
keinen Platz mehr hat
nur du und ich und
Fische im nahen Wasser
wir steigen ins Boot
lassen uns treiben
wie im Mutterschoß
komm zu mir
und das Hier und Jetzt
sind König und Königin
wie wir(2019) | © Karin Bock

 

Herbst
Akazienbäume regnen goldgelbe Blätter,
die das verdorrte Sommergras und den Gehsteig bedecken,
von wo sie dann, emsig zu Bergen zusammengefegt,
in schweren weidenen Körben
durch das Tor zum Hof verschwinden.
Es wird aufgeräumt.
Es ist Herbst.Schwärme von Zugvögeln verdunkeln den Himmel,
an dem die tiefstehende Sonne mit letzter Kraft
die Rücken der alten schwarzen Frauen wärmt,
die auf einer Bank vor dem Haus sitzend
aus ihrem Leben erzählen.
Sie sind müde.
Es ist Herbst.

Kühler Wind raschelt durch trockenes Maislaub,
das hie und da einen vergessenen Kolben an sich trägt
und dem Geratter der Traktoren lauscht,
die die Stoppelfelder in ein schwarzes Meer verwandeln,
in dem Scharen von Krähen verschwinden.
Es ist Zeit der Veränderung.
Es ist Herbst.

Kalte Regentropfen klatschen an Fensterscheiben
und an gelbe, frisch getünchte Giebel,
verwandeln im Nu die Straße in eine Pfütze,
in der sich Regenwürmer ringeln
und sich der schwere, dunkle Himmel spiegelt.
Es ist naß und kalt.
Es ist Herbst.Faulendes Obst umkreist blattlose Bäume,
in deren Geäst, weiß bereift, die Netze der Spinnen glänzen.
Unter schweren Planen blühen prächtige Chrysanthemen,
bis sie auf weißen Gräbern
zwischen Kerzenlicht verwelken.
Es ist Zeit der Besinnung.
Es ist Herbst.

(1989) | © Karin Bock

 

Sommer
Es ist heiß.
Flimmernde Wellen steigen auf
zum wolkenlosen Himmel,
an dem die hohe Sonne unbarmherzig steht.
Verschwommen ist das ferne Bild der gelben Felder,
wo roter Mohn sein eigen` Feuer zündet.
Kein Lüftchen weht.Die Erde gleicht seit Tagen schon
einem Riesenmosaik,
aus dessen Fugen halb verdorrte Pflanzen ragen.
Der heiße Boden schmerzt an nackten Füßen,
deren dicke Haut schon viel begangen.
Jedoch – man soll nicht klagen.

Strohhüte, schweißumrandet,
suchen den Schatten der Bäume,
unter denen der kühle Krug mit Wasser ruht.
Sie setzen sich in den Staub und strecken die Glieder,
die Menschen, sie warten darauf,
daß sich was tut.

Endlich!
Ein heftiger Windstoß
und nahendes Dröhnen aus der Ferne
prophezeien den lang ersehnten Regen.
Schon zucken Blitze im Zickzack den Himmel auf und ab,
durch satte, dunkle, sich öffnende Wolken.
Jeder Tropfen ist ein Segen.Strömendes Naß rauscht durch die Bäume,
trommelt auf die Dächer nieder
und wäscht die Erde wieder rein.
Die Zeit steht still für einen Augenblick
und atmet auf.
So soll es sein!

(1989) | © Karin Bock

 

Magie

Zwischen Grau ist immer auch Grün
Eiskristalle glitzern hell
Kälte lässt Verletzlichkeit spüren
und facht das innere Feuer an
die zarte Wärme der Lebendigkeit
kann Freude zaubern

(2017) | © Karin Bock

Zuversicht

Vorsätze fielen
goldgelb zu Boden,
Wünsche verschwanden
tröpfchenweise
im Nebel des Lichts.
Das gewendete Blatt aber
ist grüner als
das Gras im Frühling.
Sein Schatten lässt die Seele ruh´n.
Süße, schrumpelige Früchte
nähren das Herz
und lassen die Hoffnung
weiter wachsen
in die neue Zeit hinein.

(2014) | © Karin Bock

Traum in der Krippe

Ich lege mich
zu Jesus in die Krippe
es duftet nach Biskuit
ich sinke immer tiefer
in ein Wattebett aus Stroh
schwere- und gedankenlos
höre ich die Hirten
sie wachen
sie tuscheln
ihre Schafe singen Lieder
und kitzeln an meinen Füßen
mir wird warm
Engelsposaunen schlagen
über meinem Kopf zusammen
der Ochse fängt zu brüllen an
der Esel zieht
das Laken weg
Jesus ist eine Puppe
sie fällt aus unserer Wolke
Geschenkpaketen hinterher
das Weihrauchfass
trifft mich mitten auf die Stirn
ich bin hellwach

(2018) | © Karin Bock

Der Stern

Heller als hell
wärmer als die Sommersonne
strahlt er Hoffnung
und goldene Freude
von oben herab
in die Herzen
durch und durch
schenkt Zuversicht
im Hier und Jetzt
immer wieder
zweitausend Jahre schon

(2013) | © Karin Bock

Weihnachtsringe

Ein Tag ein Feiertag
ähnlich und anders wieder
erkennt erfreut besinnt verfliegt
und wie der Tag so das Jahr
im Strom der großen einen Zeit

(2012) | © Karin Bock

Federwind

Heute ist alles
leicht und hell
wie am Mittag
lösende Klarheit
im Kopf
im Herzen
auf der Schulter
sitzen Taubenmöwen
Seide fällt
aus weißen Wolken
Sorgen sind
Popcorn
in meiner Hand

(2018) | © Karin Bock

Wärme

Nebelschwaden
auf den Wegen
ohne Ziel
trockenes Laub
kahle Äste
weiß fliegt
mein Atem zu dir
es rascheln
die Schritte
zu unserem Glück

(2010) | © Karin Bock

Feuerzauber
Es ist nie zu spät
dein Herz zu finden
und es zu öffnen
wie eine Schatztruhe
das goldene Innere
zu versprühen
wie ein Feuerwerk
das in den Himmel
die Zeichen der
Unendlichkeit malt

Es ist nie zu spät
dass du die Sonne bist
mit deinen warmen Strahlen
dass du dich gibst
wie du dich findest
und nährst dich
und die Welt
mit Freude
aus einem Vulkan
der Menschlichkeit

Das Feuer des Lebens
ist keine Kleinigkeit
kein Kompromiss
es kennt die Kontrolle nicht
nur die Liebe
es lohnt sich
ein kleines Lodern
zuzulassen
aus wenig wird viel
aus Wagnis wird Mut
aus Mut wird Liebe

(2017) | © Karin Bock

 

Versprechen

Ich kleide dich
in Unschuld weiß
ich bette dich
auf weichem Sand
ich gönne dir
den Schlaf der Schönen
ich schütze
deine zarte Haut
den süßen Kern
ich hülle dich
in unser Schweigen
lasse dir
die kühle Ruhe
verspreche dir
das Glück zurück

(2018) | © Karin Bock

Letzter Vorhang

Zweisam
verblasster Alabaster
Tagträume weben
Vergangenheit
lassen das Glück
hindurch
eingerahmt in
Einsamkeit
gestapelt
still und stumm

(2018) | © Karin Bock

Heile Segen
Der Vorstand singt im Knabenchor
„wir sind doch alle, alle Kinderlein“

Oh kommet oh kommet
wir geben nicht auf
jetzt gleich ja oh kommet
und kaufet zu Hauf

So wird alles wieder heile
so wird alles wieder fein
puste puste Pusteblume
wäscht die Westen blütenrein

Bei Friede Freude Eierkuchen
bedienen sich Patriarchen
lass doch die draußen fluchen
sie werden weiter schnarchen

Ziehet straff die Seile –
dann werdet ihr reich und satt
sagt die Zauberfee die feine
und schneidet uns die Finger ab

Heile heile Katzendreck
schau nicht hin – dein Geld ist weg

(2018) | © Karin Bock

 

Siebeneinhalb
Galantes Lächeln
Augenblitzen für mich
herzklopft mein Dekolleté
über dem neuen Busen
ihm hoffend zu
schau doch her sagt
zahnweiß strahlendes
Sehnen in meinen Augen
schau her ruft
die tadellose Taille und
der neu gebügelte Gang

Vielleicht beglückst du
mein Herz mein Leben
der Undankbaren anderen
zum Trotz mit einem Krönchen
auf meinem Haupt
liebeslorbeerrot
für den gefundenen Sinn
menschlicher Zwischenbeziehung
im immer gelebten Mai
ohne Angst vor Versagen
aus Orientierungslosigkeit

Kommst du mein Retter
des süßen Schlafes
zu meinem großen Fest
die anderen Blicke
vor Neid werden blind
wenn mir der Atem stockt
spiegelnde Schönheit
im Rauch der siebeneinhalb Kerzen
Jahrzehnte Lebenslust
lachen wir auf dem tausendsten Foto
gegen das Vergessen

(2006) | © Karin Bock

 

Ruhekissen
Lebensreich
mit Schätzen
weich und samtblau
die Wunder des Tages
und der Nacht
aus tausend leisen
Augenblicken
des Glücks
Harte Arbeit weich
wie glattes Holz
und kühle Milch
am lauen Sommerabend
mit erdigen Düften
der Ernte
und Flötenklängen
der Kindheit

(2010/2020) | © Karin Bock

 

Heimlich
Ich habe das Gefühl
du ahnst was von meinen Gefühlen
die lautlos in mir wirken
während nüchterne Worte
die Lippen bewegen
und die Augen bemüht sind
den Glanz zu drosseln
der entsteht wenn meine
sich in deinen spiegeln
 
Ich habe das Gefühl
dass wir uns schon ewig kennen
obwohl wir uns nur für ein paar Stunden
gelegentlich mal gegenüberstehen
denn in Gedanken habe ich bereits
mit dir die halbe Welt bereist
Dinge mit dir erfahren
für die zwei Menschenleben
viel zu kurz sind

(1989/2020) | © Karin Bock

 

Auf dem Markt
Tauben fliegen in die tiefblaue Luft
zu den Gewitterwolken,
als weiße Punkte über den Dächern.
Es riecht nach Staub und Regen,
nach Eile zwischen den Menschen
auf dem Markt.

Frauen hinter Betontischen
bieten ihre Waren an,
binden das bunte Kopftuch fester,
knöpfen die Weste zu,
halten das Geld in der Schürze fest
und schauen zum Himmel.

Ein Potpourri der Gartendüfte
erklingt als eine neue Melodie.
Erst erdig, bitter herb, dann süß
und rund wie Aprikosen.
Leuchtende Farben erheben sich
in Türmen zwischen kühlem Grün.

Im Gewimmel betteln Kinder
um ein paar Lei, eine Birne
oder Gurken aus dem Glas.
Ein Mann mit grauem Hut schaut zu.
Der Regen trommelt auf das Dach,
Tropfen tanzen in den Pfützen.

Rosalia mit dem silbernen Zahn
spritzt ihre welke Ware wach.
Andere tuscheln über Preise,
die leider nie so hoch sind,
wie die Frisur der roten Dame,
die nach Auberginen sucht.

Der warme Langosch lenkt
den Milizmann an der Ecke ab.
Gewichte klirren auf der Waage,
Einkaufsnetze werden schwer.
Blumen verschwinden in Zeitungspapier
bis zum Rendezvous am Abend.

Zeit zerrinnt wie das Wasser am Brunnen.
Sie wird mit Besen aufgeräumt,
und in Fratschelsäcken verpackt.
Frauen mit müden Beinen sitzen zum ersten Mal
seit frühen Stunden auf der Bank.
Hungrig, zufrieden und still.

(2018) | © Karin Bock

 

In der Kirche
Durch das Fenster fällt
rot, gelb und violettes Licht
auf schneeweiße Altardecken
mit knöchernen Spitzen.
Cyclamen spielen mit dem Schein
der dreifaltigen Kerzen,
die den hohen, kalten Raum
festlich erhellen.

Rosenkränze umwinden
alte, dürre Hände
und Lippen bewegen sich
stumm im gewohnten Gebet.
Vorn – Kinderhände spitz gefaltet
mit gekreuzten Daumen,
hinten rechts – hutlose Männerhäupter
und Gebetbücher links,
über den Sonntagstaschen an den Haken.

Das Gemurmel und Getuschel
wird zunehmend stärker
mit jedem Male
sich die schwere Tür öffnet
und Menschen, einen kühlen Tropfen
Weihwasser auf der Stirn,
den grünen Teppich entlang
sich kniebeugend einen Platz suchen,
zusammenrücken, beten.

Jungmädchengeflüster huscht
die knarrende Wendeltreppe
zur Empore hinauf,
wo der gemischte Chor,
nach Stimmen getrennt,
die Kehlen einstimmt
und der alte Kantor,
auf die Noten stierend,
sich in die kalten Hände haucht.

Die Turmuhr schlägt die volle Stunde
und Glocken setzen rufend ein.
Außer Atem treten die letzten
durch die Tür die Treppe hinab,
sehen schon das glänzende Gewand
inmitten der rot-weißen Knaben
vor dem ewigen Licht,
die Hände auseinandergebreitet
mit verkündender Stimme.

Gemeinsam aufstehen, niederknien,
klopfen an die schuldige Brust.
Beten, singen, aufstehen, niederknien.
Die geweihrauchte Luft einatmen,
in der Hand die Münze
für den roten Klingelbeutel,
der schwer und voll die Bank entlang gleitet,
während der Chor
einem Gänsehaut auf den Rücken singt.

Mit fromm geneigtem Haupt nach vorn,
mit klebender Hostie wieder zurück.
Hingekniet, gebetet, erleichtert hingesetzt.
Die letzten Segensworte schon,
der Schlussakkord der Orgel.
Man erhebt sich, beugt das Knie,
geht hinaus ins Helle,
plaudert noch minutenlang
und strömt in alle Himmelsrichtungen davon.

(1993) | © Karin Bock

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